Nach unserem gestrigen Neuigkeitenartikel geht es heute vorerst nochmals weiter mit Neuigkeiten aus Frankreich.
Gérald Ghislain von Histoires de Parfums hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Zusammen mit Magali Sénéquier, mit der er Hand in Hand seit den Anfangszeiten seines Hauses zusammenarbeitet, ruft er „The Scent of Departure“ ins Leben:
„Who hasn’t dreamt of capturing the scents of a trip and bringing them back home? The Scent of Departure fragrances capture the essence and spirit of the world’s most vibrant cities in an olfactory memento. Voyage from one city to another, fragrance by fragrance. One City, One Perfume. Duty Free And Travel Retail Exclusive. Collect Them All!“
Ein bisschen an LeLabos städteexklusive Düfte erinnernd wollen nun Histoires de Parfums ihre Düfte zusammen mit den Flughafen-Duty-Free-Shops unters Volk bringen und zwar in ausgesuchten Städten mit jeweils individuellen Düften. Das kreative Projekt wendet sich auch und gerade an Kunden und Liebhaber: Diese sind zur Mitarbeit aufgerufen. Und zwar können sie sich auf der Homepage per Mail an Histoires de Parfums wenden und die Städte (mit internationalem Flughafen) nennen, die sie gerne olfaktorisch verwirklicht sehen oder besser riechen möchten. Dazu können sie sich am Design der Flakons und Etiketten beteiligen, indem sie zu den Städten ihre persönlichen Wahrzeichen nennen, das, was für sie diese Städte ausmacht.
Es gibt wohl schon einige Düfte, nämlich ganze fünf Stück:
Munich/MUC (München): An ode to the Munich gentle way of life, in a crisp, refreshing and green scent. Like drinking iced lemon tea on a picnic in the Englischer Garten, lying on a luxurious floral bed under blooming lilacs. A scent for lazy sunny days to savour from Nymphenburg palace to Kleinhesseloher See.
Vienna/VIE (Wien): A walk from the peaceful Danube – banks full of enchanting scents of fresh mint, cut grass and water flowers – to an outdoor breakfast in the Palace garden of Belvedere. Enjoy the garden’s baroque atmosphere and the gourmand scents of Wien’s pastries, delicious with their gourmand notes of vanilla, liquorice, chocolate and coffee. A blend of scents, bewitching like a Strauss waltz at Schönbrunn Palace.
Istanbul/IST: Immersed in the vibrant, breath-taking Istanbul Grand Bazaar and its clouds of scents: grapefruit, bergamot, elemi, pink pepper and sweet spices. Indulged by a rose Turkish delight with the subtle litchi and raspberry notes at the fabulous Topkapi Palace. At nightfall, be swept away with the whirling dervishes of the Blue Mosque, in a soft oriental wind of sandalwood, cinnamon and musk.
Budapest/BUD: Soft and spicy all at once, the essence of Budapest, “Pearl of the Danube”. A majestic and contemplative cruise between Buda Castle and Gellert Hill, transported by a powdery wind of paprika spice. The fragrance of a soft soothing nightfall in Budapest.
Frankfurt/FRA: Fruity, sparkling, and joyful with an apple twist like an Ebbelwei savoured on the typical Römerberg place. The fresh, lively and airy fragrance of a walk along Frankfurt Main riversides surrounded by magnolia and white flowers blend with the soft woody forest scents of Frankfurter Stadtwald.
Besonders gut gefällt mir ja hier der „Ebbelwei“ oder auch Äppelwoi, Apfelwein, bei uns Schwaben „Moscht“ – für Franzosen sicher ein vollkommen absurdes Wort 😉 Ich finde ja, dass sich die Düftchen durchaus testenswert lesen. Das Design in Form von Boardingpässen ist auch witzig und in Anbetracht des Preises kann ich mich dessen nicht erwehren, dass ich gerade schon überlege, wer aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis demnächst wohin fliegt… 50ml für unschlagbare 29 Euro – da ist durchaus auch ein Blindkauf drin.
Nez à Nez hatten mich ja letztes Jahr schon mit ihrem kinky Hiroshima Mon Amour betört (Rezension siehe hier), deshalb lässt mich die Aussicht auf einen neuen Duft doch ein wenig hibbeln: Immortelle Marylin heißt er und wurde ebenfalls gerade auf der Mailänder Esxence vorgestellt in einem schneeweißen Flakon mit einem doppelt getuschten Augenaufschlag – einer gezeichneten Abbildung eines geschminkten Frauenauges. Wem er gewidmet ist, dürfte niemand Rätsel aufgeben: Natürlich Marylin Monroe, jener legendären Filmikone. Die Duftnoten: Haselnuss, Himbeere, Iris, Muskat, Leder, Ylang-Ylang, Moschus, Ambroxan, Hölzer. Hört sich sehr lecker an, ganz abgesehen davon, dass Düfte mit schönen Nuss- oder auch Haselnussnoten sehr selten sind.
Die Pariser von MyMemo haben ebenfalls eine neue Lancierung zu bieten – zu einem Thema, das dem einen oder anderen von Euch ein Gähnen ins Gesicht zaubern dürfte: Oud. Shams heißt der Duft und trägt den Untertitel „An oud in the house of the sun.“ Aufklärung gefällig? Bitte sehr:
„Shams means “sun” in Arabic. Legend has it that the persian god mithras climbed into his gold-covered chariot at dawn and whipped his horses forward to pull the sun across the sky until dusk. But at nightfall, on the verge of disappearing from the horizon, the sun was swallowed by a man, only to return to life at dawn… The sun makes our hearts swell in a hand-to-hand combat of pepper, ginger and saffron. It dazzles with a thousand desires and gives us power over the days and hours. Everyone gets lost in its scintillating, unreal brightness. Intoxicated with warmth, it accelerates our stride and consumes us in its passion. The only guide in the house of the sun is the haunting music of Oud, its main chords of Tonka bean, its dreams of wood and its promises of glorious love.“
Ich bin ja im Gegensatz zu dem einen oder anderen von Euch noch lange nicht von Oudüberdruss geschlagen, deshalb bin ich durchaus sehr testwillig. Vor allem auch, weil mir bei einem Blick auf die Webseite aufgefallen ist, dass mir schon der letzte Duft der Firma testtechnisch durch die Lappen gegangen ist, obgleich er mir sehr ins Auge gestochen war: Moon Safari, „the leather side of Vetiver“. Das muss nachgeholt werden. Hat wer schon getestet?
Liebe Grüße und bis morgen,
Eure Ulrike.
Liebe Uli,
iiiiiiich fliege ab Frankfurt! Im Juni! Wenn Du es so lange aushältst, bis ich zurück komme 🙂 Und vor allem: sind die schon in den Duty-Free-Shops zu haben?
Schade, dass es noch keine Carracas-Duft gibt, den hätte ich dann doch auch gleich noch mit gebracht.
Vielleicht kann ich meinen Chef bei seinem nächsten Flug nach Wien überreden im Duty-Free vorbei zu schauen und den ebenfalls mit zu bringen. Obwohl ich mir den ja schon recht gourmandig vorstelle. Aber zu dem Preis kann man durchaus blind kaufen und testen.
Und der Nez a Nez hört sich für mich auch unbedingt testenswert an da es mir mit Hiroshima mon amour genauso ging wie Dir.
LG, Margot
Hallo liebe Uli,
die arme Marylin, habe ich in Mailand gedacht, wofür die alles herhalten muss! Kurz gesagt, ich fand ihn gruslig und habe ihn sofort vergessen. Aber den Shams von Memo fand ich wunderbar! Ein echter Memo Kracher, sehr intensiv und haltbar. Ich habe ihn gar nicht mal als Oudduft eingeordnet, für mich wars eher ein ledriger, zimtiger Tabakduft, warm, opulent und irgendwie saftig. Den möchte ich gerne im Herbst oder Winter tragen.
Lieben Gruss
Jutta L.
Huhuuu Ihr zwei,
@ Margot: Da muss ich mich doch glatt mal erkundigen, ab wann es wo was gibt! Ich bin echt neugierig, bei dem Preis kann man es ja auch riskieren 😉
@ Jutta: Oooch :/ Das war jetzt nicht das, was ich hören wollte 😉 Aber der Shams, mmmhhh,… ich überlege ja immer noch, ob ich diesen einen süßen noch gebraucht hätte – Du auch? 😉
Liebe Grüße zurück,
die Uli.
An Harmen:
Leider weiß ich nicht mehr, in welchem Artikel wir uns über Städte-Düfte unterhalten haben (so nach dem Motto Currywurst für Bochum, Labskaus für Hamburg usw) und nun schau her, da hat der Herr Ghislain nun unsere Idee aufgeschnappt: München = englischer Garten, Frankfurt = Äppelwoi, usw. Hätten wir uns das mal patentieren lassen!
Stuttgart hätt ich auch noch was anzubieten: Rostbraten mit Kraut und Maultaschen 😀
Liebe Grüsse,
Margot
Hallo Margot, das war in Zusammenhang mit dem fetten Elektriker (http://www.alzd.de/2010/12/22/die-schoene-und-das-biest-fat-electrician). Vielleicht sollten wir von Herrn Ghislain Entschädigung fordern 😉
Grüße Harmen
Rostbraten mit Kraut und Maultaschen? Wähhh… *esgruseltsichderVegetarier* … aber andererseits: Ich liebe ja auch den herrlichen geräucherten Schinken, der in dem verstaubten Bauernhaus im Schwarzwald hängt – Annick Menardos Patchouli 24 für LeLabo, also warum nicht? 😉
Es grüßt herzlich die
Uli.