Eine neue Stimme stellt sich heute vor… Nach Stephanies Rückzug bin ich jetzt Ulis neue Assistentin. Den einen oder anderen Leser konnte ich ja schon beim Beauty-Board-Treffen neulich in Bruchsal kennenlernen. Meine Tätigkeit besteht darin, Uli zu unterstützen, was ich nun seit einem guten Monat auch mache. Dann wurde auch der Wunsch laut, ich könnte mich doch auch mal an einer Rezension versuchen. Da ich absoluter Schreibneuling bin, bedurfte es viel guten Zuredens von Ulis Seite, aber dann wagte ich doch einen Versuch. Here we go…
Zuerst sollte ich nicht nur von meinem beruflichen Einstieg, sondern auch von meinem Einstieg in die wunderbare Welt der Düfte berichten. Es begann mit einem Gutschein für die Schlossparfümerie in Stuttgart, den ich von einer sehr guten Freundin zu meinem Geburtstag bekam. Das ist allerdings nun doch schon ein paar Jährchen her. Die Schlossparfümerie war zwar absolutes Neuland für mich, jedoch war ich sofort angetan von dem schönen Ambiente und der persönlichen Beratung. Allerdings waren es eher Kosmetikartikel, die ich bei diesem ersten Besuch erstanden hatte, dennoch verließ ich den Laden nicht ohne zwei Pröbchen mitgenommen zu haben. Das eine enthielt Houbigants „Quelques Fleurs“, ein Duft, den ich immer noch wunderschön finde und der von Uli bereits hier im Blog vorgestellt wurde. Die zweite Duftprobe beinhaltete „Piper Nigrum“ von Lorenzo Villoresi. Was soll ich sagen, es war Liebe auf den ersten Blick oder sagen wir auf den ersten Hauch. Noch nie hatte ich schwarzen Pfeffer in einem Parfum gerochen und wurde durch dieses Erlebnis für den Rest meines Duftlebens geprägt, denn noch heute werde ich augenblicklich schwach bei dieser Ingredienz. Ich konnte nicht genug von ihm bekommen und schon bald war der kostbare Inhalt des Pröbchens aufgebraucht – Ihr kennt das sicherlich. Jedenfalls konnte ich mir ein Leben ohne diesen Duft nicht mehr vorstellen – eine ganze Flasche musste her. Noch heute steht sie hier, die Flasche, ich habe es nie geschafft, sie aufzubrauchen, denn das ist sicher kein Duft für jeden Tag. Wenn man erst einmal Blut geleckt hat, ist man ständig auf der Suche nach dem nächsten neuen Duft-Highlight und so wird die Sammlung auch nicht gerade kleiner. Aber zurück zu „Piper Nigrum“ – die Duftnoten: Dill, Anis, Fenchel, Pfefferminze, Zitrische Noten, Schwarzer Pfeffer, Oregano, Muskatnuß, Elemiharz, Weihrauch, Petitgrain, Nelkenblätter, Rosmarin, Ambra, Styraxharz, Benzoeharz, Perubalsam, Myrrhe, Atlas-Zedernholz, Hölzer.
Nach dem ersten Aufsprühen duftet „Piper Nigrum“ zitrisch-minzig, ja fast schon kampferartig, leicht nehme ich den Fenchel wahr, den Dill kann ich allerdings nicht herausriechen. Dann bahnt sich der Pfeffer unaufhaltsam seinen Weg, dezent begleitet von Muskat und leicht krautigen Noten. Die wunderbare Süße, die sich breitmacht, muss von den Nelken kommen. Die Schärfe des Pfeffers ist so intensiv, dass ich schon mehrmals beobachtet habe wie Leute in meiner Umgebung anfingen zu niesen. Nun weiß ich nicht, ob das eine erfreuliche Begleiterscheinung ist, jedoch habe ich ein derartig intensives Pfefferaroma noch bei keinem anderen Duft wahrgenommen. In der Basis hat er fast schon vanilline Noten, die vermutlich dem Benzoeharz zuzuschreiben sind, und eine warm-würzige Süße, die sicherlich dem Perubalsam und der Myrrhe geschuldet ist. Der Duft erweist sich als wahnsinnig haltbar, am nächsten Morgen duftet mein Handegelenk immer noch nach einem unglaublich cremig-weichen Ambra.
Er ist schon sehr besonders, mein erster Liebling. „Piper Nigrum“ ist auf jeden Fall einer dieser Düfte, die polarisieren. Man liebt ihn oder man kann gar nichts mit ihm anfangen, dazwischen gibt es nichts. Es ist kein Duft, den man „ganz nett“ oder „nicht schlecht“ findet. Aber diejenigen, in deren Beuteschema warm-würzige Düfte passen, sollten ihn definitiv testen.
„Piper Nigrum“ ist definitiv ein Duft für die kältere Jahreszeit, passend dazu ist das Wetter ja hier, denn heute ist ein harscher, kalter Wintertag mit Schnee.
Was habt ihr für Erfahrungen mit diesem Duft gemacht? Fangen eure Kinder auch an zu niesen, wenn ihr ihn tragt?
Macht es euch kuschelig und genießt den Tag,
Mariela.
Hallo Mariela,
vielen Dank für Deine schöne Homage an Piper Nigrum! Bei mir gibt es einige Parallelen dazu, ich habe ihn auch zum ersten Mal in der Schlossparfümerie gerochen und mich sofort verliebt – und was bei mir sehr selten vorkommt, ich habe ihn sofort gekauft!
Das ist zwar schon gut 10 Jahre her, aber ich liebe ihn immer noch heiss und innig, besonders wenn es schneit, trage ich ihn am liebsten. Dieser heiss-kalte Auftakt ist einfach unvergleichlich und bringt mich immer zum schmunzeln, gefolgt von einem wohligen Seufzer ;o).
Und ich stimme Dir voll und ganz zu, diese Pfeffernote habe ich noch in keinem anderen Duft gefunden, obwohl ich seither schon einige Pfeffer-lastige Düfte gerochen habe.
Einen schönen Tag noch, ich weiss jetzt, welchen Duft ich nachher aufsprühen werde! (nach meinem Besuch beim Osteopathen, sonst muss er womöglich auch niesen….)
Herzlichen Gruss
Jutta L.
Guten Morgen Jutta,
bei mir müssten es 9 Jahre sein :-))
Witzig diese Parallelen manchmal, wahrscheinlich hatte er in der Schlossparfümerie auch Fans.
Im Übrigen haben mir Deine netten Zeilen gut getan! Positives Feedback auf meinen ersten Text, puh da bin ich erst mal erleichtert…
Liebe Grüsse,
Mariela
hallo mariela,
ein sehr feiner einstand war das 🙂
piper nigrum war auch bei mir einer meiner ersten „nischenerlebnisse“ und ich war vom fleck weg infiziert. von piper nigrum und lorenzo villoresi im allgemeinen. seine düfte fesselten mich wie es kaum andere vermochten. heute kamen natürlich jede menge andere lieblinge dazu, aber villoresi empfinde ich nach wie vor als aussergewöhnlich. auch wenn mir nicht alle düfte gefallen, oder ich nicht alle tragen möchte, so sind sie doch allesamt sehr speziell.
liebe gruß
almut
Liebe Mariela,
ein ganz grosses Lob zu deiner ersten Rezension! Ich bin sehr beeindruckt.
Ja, die Schlossparfümerie! Kann mich noch an den Gutschein erinnern 😉
Jetzt muss ich natürlich direkt mal wieder vorbei und mir zumindest ein Pröbchen von Piper Nigrum holen!
Bin sehr gespannt, melde mich dann wieder…
Einen schönen Tag und liebste Grüsse
Michi
Hallo Mariela,
ein schöner Einstand! Dankeschön!
Habe erst im Sommer die Schlossparfümerie entdeckt und kann bestätigen, dass sie ein sehr reizvolles Angebot hat. Leider bin ich hier wohl die einzige, die mit Piper Nigrum und Villoresi nicht viel anfangen kann. Habe auch den einen oder anderen Duft getestet und sie sind einfach nicht meins. O.K., das war so vor ca. 3 Jahren. Vielleicht wird es aufgrund Deiner Beschreibung Zeit, nochmal zu testen, vor allem, da sich das Geruchsempfinden im Laufe der Zeit ja auch ändert.
Freue mich auf weitere Eindrücke von Dir!
Liebe Grüße,
Margot
Liebe Mariela,
eine duftends Lob zum Einstand! Obwohl noch nie gerochen, kann ich mir den beschriebenen Duft nun wunderbar vorstellen.. Und werde wohl auch mal bald in die Schlussparfumie tigern, auf der Suche nach süchtig-machenden Düften – vielleicht treffen wir uns ja das nächste Mal dort 🙂
Viele liebe Grüße,
Mela
Vielen Dank Euch allen für die vielen netten Worte!
Ich freue mich über so viel positives Feedback :-))
@Almut+Margot: Ich muss gestehen dass Piper Nigrum der einzige Duft von Villoresi ist mit dem ich was anfangen kann. Alle anderen die ich getestet hatte, gingen bei mir gar nicht! Obwohl ich gestehen muss, dass ich auch nicht alle kenne. Kann ja noch kommen…
@Michi: Vielen Dank nochmal für den Gutschein damals, Du siehst was daraus geworden ist!
@Mela: Schön Dich hier zu treffen! Ich bin gespannt was Dich süchtig macht…
Liebe Grüsse,
Mariela
Bravo, BRAVISSIMO!!, liebe Mariela zu diesem äußerst gelungenen Einstieg!
Villoresi war auch bei mir eine der Manufakturen der „ersten Stunde“ meiner Duftleidenschaft. Grossartige, kraftvolle Düfte von hoher Präsenz und poetischer Anmutung. Meine Favoriten sind nach wie vor der holzige Musk und der dunkelgrüne Yerbamate. In Bezug auf Pfeffer als Duftnote war Piper Nigrum wohl wegweisend – seitdem findet sich Pfeffer jeglicher Farbe (schwarz, weiss, rosa ….) in vielen Düften, sogar in Blütendüften wieder.
Liebe Grüsse, fredi
Vielen Dank, liebe Fredi.
Das freut mich sehr zu hören, vermutlich kann ich mich jetzt entspannter an die nächsten Artikel setzen…
Dem Yerbamate kann ich nicht so viel abgewinnen und den Musk muss ich dann wohl mal probieren.
Ganz liebe Grüsse und schöne nachweihnachtliche, hoffentlich faule Tage wünscht
Mariela
Bitte analysieren Parfüm Lorenzo Villoresi patchouli
Danke.
Hallo Timone,
Du wünschst Dir eine Rezension von Lorenzo Villoresis Patchouli? Dem kommen wir gerne nach, bald – ich merke es mir vor 🙂
Viele liebe Grüße,
Ulrike