Ich schreibe mir jetzt die Seele frei – und zwar wie gestern versprochen von einer ganzen Anzahl Düfte, die hier noch darauf warten, in Worte umgesetzt zu werden und anschließend im Blog zu landen.
Madame Micallef hat uns auch mal wieder ein paar neue Düfte beschert – schon vor einiger Zeit sind sie bei uns im Shop gelandet: Celebration, rechtzeitig zu Weihnachten, und natürlich einmal für den Herren und einmal für die Dame. Darüber hinaus Pomme d’Amour, früher bekannt als Vanille-Mandarine.
Celebration Woman ist in der Tat ein Grund zum Feiern: Ein unaufdringlicher und dezenter Jasmin, der ganz ohne die für mich bisweilen unerträglichen indolischen Tendenzen auskommt. Ein fein abgestimmter und sehr harmonischer Vertreter mit einem Herz voller Weißblüher – neben Jasmin sind hier auch Ylang-Ylang und Neroli vertreten, die die Helligkeit des Duftes nach Kräften unterstreichen und ihm darüber hinaus eine sanfte Fruchtsüße verleihen. Die Hesperiden-Kopfnoten stiften eine kurzlebige Spritzigkeit, die allerdings vom floralen Charakter des Duftes alsbald überlagert wird. Jenes Blütenstillleben erhält durch die Basis eine sanfte Weiche und Cremigkeit, was den Duft überaus überzeugend abrundet.
Die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Grapefruit; Herznote: Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang; Basisnote: Sandelholz, Patchouli, Moos, Vanille.
Celebration Man, die Männernummer, ist ein interessanter Vertreter derselben Gattung: Ambivalenz ist hier das Stichwort. Einerseits zitrisch-frisch durch die vollkommen durch Agrumen bestückte Kopfnote präsentieren sich Herz und Basis harzig-holzig und animalisch: Hölzer und Räucherwerk sorgen hier für ein warmes Gegengewicht, dem darüber hinaus ein sich vornehm im Hintergrund haltendes (Raub?)Tier innewohnt. Für den modernen Großstadtabenteurer ergo die ideale Ausstattung. Und ich verspreche: Der Duft hat mehr Sexyness als die mitunter gerne auch in der Freizeit zur Schau gestellte, leider viel zu weit verbreitete Funktionskleidung 😉
Die Ingredienzen: Kopfnote: Zitrone, Mandarine, Bergamotte; Herznote: Weihrauch, Patchouli, Zedernholz; Basisnote: Castoreum, Benzoeharz, Ambra.
Pomme d’Amour, der Liebesapfel, ist wohl ein Nachfolger des Duftes Vanille-Mandarine. Ich muss gestehen jenen nie unter der Nase gehabt zu haben, insofern kann ich über eventuelle Unterschiede auch nicht wirklich etwas sagen, allerdings verwundert mich der Name etwas: Ganz offensichtlich orientiert sich der Name nicht an der Tomate oder der Alraune (steht Liebesapfel im französischen überhaupt auch dafür?), sondern an dem leuchtendroten Naschwerk vom Rummelplatz, das vermutlich nicht nur für mich hehre Erinnerungen an die Kindheit birgt. Jedoch findet sich in den Ingredienzen kein Apfel: Kopfnote: Schwarze Johannisbeere, Orange, Pampelmuse, Mandarine, Kokosnuss, Pfirsich; Herznote: Zedernholz, Tonkabohne: Basisnote: Vanille, Weißer Moschus.
Aber widmen wir uns erstmal dem Duft. Im Auftakt zeigt sich Pomme d’Amour erwartungsgemäß fruchtig: Ein buntes Stelldichein verschiedenster Obstkandidaten, angefangen von säuerlicher dunkelvioletter Johannisbeere, Orangen-Mandarinen-Anklängen bis hin zu sanftem Pfirsich, akzentuiert von einer trocken-süßen und leicht würzigen Kokosnote, die auch Nicht-Kokosfans gefallen könnte. Herz und Basis ergänzen sich perfekt in weich-pudriger Vanillepower und bringen im Zusammenspiel mit den Früchten in der Tat gourmandige Noten hervor, die in der Tat an glasierte Leckereien erinnern, insofern – Oui, oui Madame Micallef, der Name passt schon…
Habt Ihr schon getestet? Her mit den Meinungen meine Lieben!
Einen schönen Tag und viele Grüße,
Eure Ulrike.
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