Heute geht es flott weiter mit den Neuigkeiten: Houbigant, Frankreichs ältestes Parfumhaus, beehrt den Markt mit einer Neuauflage seines ikonischen Klassikers Fougère Royale, der namensgebend für eine der großen Parfumfamilien war – die der (eher maskulinen) Fougère-Düfte, die auf einem Akkord aus Lavendel, Eichenmoos und Cumarin basieren. Fougère Royale, das Original, stammt von 1882 und wurde damals von Paul Parquet für Houbigant kreiert. Die Neuauflage wurde behutsam von Rodrigo Flores-Roux überarbeitet, der bereits einiges für Donna Karan schuf (Black Cashmere, Essence Collection Wenge & Labdanum) sowie viele John Varvatos-Düfte und vieles mehr. Die Ingredienzen von Fougère Royale: Kopfnote: Zitrusfrüchte, mediterrane Kräuter, Lavendel, Kamille; Herznote: Geranium, Lavendel, Gewürze, Rose, Pfeffer, Zimt, Gewürznelke; Basisnote: Patchouli, Cumarin, Tonkabohne, Muskatellersalbei, Eichenmoos, Hölzer, Ambra.
Byredo sind mal wieder omnipräsent: Nachdem das Haus uns gerade erst M/Mink „hingeworfen“ hat, holt es schon wieder auf mit Ankündigungen – zwei Düfte an der Zahl sollen es gleich sein, die zusammen auf den Markt drängen, und beide sind sie einem wohlbekannten Thema verpflichtet, dass mich gleich dazu animiert, gierig auf meinem Schreibtischstuhl herumzuzucken: Oud. Zwei Ouddüfte, ein Duo:
„The duo OUD IMMORTEL and ACCORD OUD are both created around Oud, a certain type of wood that because of its use in traditional incense and perfume has gained great cultural significance and has gotten its existence recorded in one of the world’s oldest written texts – the Sanskrit Vedas from India.
When the once light heartwood from the Aquilaria tree becomes infected with a specific type of mold, it defends itself by saturating its core with a dark, fragrant resin. This now dark wood, Oud or Agarwood holds a complex fragrance, resembling few or no other natural ingredients.“
Zu Oud hatte ich ja bereits einmal einen ganzen Artikel geschrieben – siehe hier. Es ist das Harz, das den besonderen Duft absondert und für diesen verantwortlich ist.
Oud Immortel soll ein holziger Duft sein, in welchem Patchouli und Papyrus dazu verwendet wurden, eine rauchige Aura zu kreieren, während Tabakblätter und Moos für Tiefe und Komplexität sorgen und Weihrauch sowie Rosenholz eine elegante, ambrierte Sillage bescheren. Accord Oud beinhaltet einen „frischen Akkord von Leder und hellen Hölzern mit einem Bouquet von Gewürzen: Zimt und Safran, abgerundet von einer dunklen Pflaumennote.“ Hört sich beides schon wieder schwer nach Haben-Wollen an sprach die Uli und scharrte mit den Hufen… Die Ingredienzen: Oud Immortel: Kopfnote: Limoncello (? Der Zitronenlikör? Oder Zitrusfrüchte?), Weihrauch, Kardamom; Herznote: Patchouli, Papyrus, Rosenholz; Basisnote: Tabakblätter, Moos. Accord Oud: Kopfnote: Brombeere, Safran, Rum; Herznote: Leder, Muskatellersalbei; Basisnote: Patchouli, pudrige Moschusnoten.
Das Haus Guerlain hat sich einem (anderen) urfranzösischen Klassiker zugewandt und diesen olfaktorisch umgesetzt: Arsène Lupin, den von Maurice Leblanc geschaffenen Romanhelden und Meisterdieb, jenes Gegenstück zu Sherlock Holmes. Ein Duo Düfte auch hier, beide einzeln oder gelayert zu tragen, entsprang hier der Phiole von Jean-Paul Guerlain, der bekannte, sie für sich selbst kreiert zu haben und bezeugte, dass es vielleicht seine letzten Düfte sein werden. Beide im gleichen puristischen (ein wenig an Odori erinnernden) Flakon aus Holz und Glas präsentiert, unterscheiden sich nur durch die Farben: Dandy, im schwarzen Rock mit violetter Flüssigkeit, soll ein Orientale mit Ledernoten sein – seine Ingredienzen: Bergamotte, Kardamom, rosa Pfeffer, Veilchen, Labdanum, Weihrauch, Leder und Patchouli. Voyou, in Naturholz mit honigfarben-goldener Flüssigkeit, ist ein aromatischer Holzduft mit Bitterorange, Pfeffer, Koriander, Rose, Sandelholz, Moschus, Benzoeharz und Patchouli. Beide Düfte sind limitiert und Bestandteil der exklusiven Kollektion.
Arsène Lupin im übrigen wurde vor einiger Zeit recht charmant verfilmt – wer wie ich ab und an, meist Sonntags ;), Lust auf opulent ausstaffierte, ästhetische, vielleicht historische Abenteuerkrimis hat und Sherlock Holmes mochte, kann sich diesen Film getrost zu Gemüte führen:
In diesem Sinne – einen schönen Tag Euch und bis morgen,
Eure Ulrike.
Liebe Uli,
ob des Oud Immortelle scharre ich auch mit den Hufen! Der klingt sehr verführerisch. Allerdings frage ich mich, warum es gerade so viele neue Düfte mit Pflaume oder Birne gibt? Ich hoffe, dass sich das Fruchtspektrum demnächst mal erweitert…..
Lieben Gruss
Safran
Oh, von mir aus kann es ruhig noch ein paar Birnen und Pflaumen geben – ich liebe beide Duftnoten und finde, dass es dazu noch viel viel zu wenige Düfte gibt 🙂
Aber Du hast recht, es ist mitunter natürlich etwas eindimensional, das ist wohl wahr.
Trotzdem bin ich schon seeehr gespannt auf die beiden neuen Byredos, und nicht nur auf die…
Liebe Grüße zurück,
die Uli.
Ich fänd mal einen ausgeprägten Quittenton schön! Gerne auch herb-grün, oder etwas bitter-fruchtig. Quitten können so unterschiedlich und vielschichtig duften – davon habe ich bisher nur eher enttäuschende Umsetzungen gerochen.
Also, an alle Nasen dieser Welt, ich wünsche mir eine schöne Quitte! Vielleicht gepaart mit holzigen Harzen oder tuberosigen Grünen, das wär doch was ;o).
Vielen Dank schonmal ins Nasen-Universum…
cheers
Jutta
PS: Ich freue mich einstweilen auch auf die beiden neuen Byredos, denn Byredos sind ja immer spannend!
Zum Thema Quitte liebe Jutta haben wir sehr bald hier auch noch was im Blog… ich kenne nämlich da noch mindestens zwei Personen, die ebenfalls gerne mal eine schöne Quitte hätten, verpackt in einen Duft… 😉 Mehr wird jetzt erstmal nicht verraten 😉
Liebe Grüße zurück,
die Uli.