… gibt es schon wieder eine geradezu voluminöse Menge, seitdem ich das letzte Mal über Neuveröffentlichungen berichtet hatte. Es ist demnach an der Zeit, einmal wieder den Blick schweifen zu lassen auf und über das, was der Markt in nächster Zeit so für uns bereithält.
Mittlerweile müsste er in jeder Hèrmes-Boutique angekommen sein, der mittlerweile neunte Duft der Hèrmessence-Reihe, Iris Okiyoe. Natürlich auch wieder von Hausparfumeur Jean-Claude Ellena kreiert, handelt es sich hier um eine olfaktorische Hommage an die purpurfarbene Iris – eine Farbe, die sich auch in der wundervollen violetten Lederhülle des Flakons wiederfindet. Ukiyoe steht hierbei wohl für „images of the floating world“ – Eindrücke aus der Welt, der ständig sich weiterbewegenden, jener fließenden. Panta rhei – Das Sein als beständig im Werden Inbegriffenes, als ewiger Wandel – eine uralte philosophische Position, die des Heraklits um genau zu sein. Umgesetzt wird dieser Duft mit Iris, Rose, Mandarine und Orangenblüte.
Parfumeurs-Enfant-Terrible Geza Schön beschert uns mit seiner Linie Escentric Molecules, jenen Moleküldüften, eine beziehungsweise zwei Nummern Drei: Escentric 03 und Molecules 03. Das Duo widmet sich, natürlich auf altbewährt synthetische Weise, dem Vetiver. Dazu Escentric Molecules:
„Escentric 03 is a tribute to the more familiar side of vetiver: its dark, slightly exotic woodiness. The fragrance opens with a burst of freshness – the ginger root is joined by top notes of green peppercorn and Mexican lime. The heart of orris is surrounded by Egyptian jasmine and soft tea notes. Then, at the base of the fragrance, the slightly bitter notes of vetiver are smoothed by rich amber shades of sandalwood, cedar, leather and musk. The overall impression is spicy but fresh with warm balsamic undertones, like a traditional chypre. It’s sensous without sweetness, witch is something like a Schoen signature. And, because he also excels at unexpected associations, you may even detect a fugitive tang of ginger ale.“
Vetiver in seiner dunklen, ein wenig exotischen Holzigkeit mit Teenoten, einem Irisherz mitsamt einem Hauch Jasmin, gebettet auf Sandel- und Zedernholz, Leder und Moschus samt einer Ginger Ale-Note – das hört sich sehr lecker an. Nicht minder interessant liest sich aber auch Molecule 03:
„Molecule 03: The aroma-chemical this time is vetiveryle acetate, a refined vetiver note which is celebrated at its purest in this fragrance. The starting material is for the first time a natural ingredient. Through a complicated chemical process the darker and smokier shades of vetiver oil are being removed and one is left with a most sophisticated smooth, woody and slightly grassy smell. If you like vetiver you will love this as it comes in its purest form possible.“
Das erste Mal verwendet man hier natürlichen Vetiver, um eine außerordentlich authentische Vetiverkreation zu erschaffen, einen Gegenpol zu Escentric, da hier bewußt auf die dunklen und rauchigen Facetten verzichtet wurde. Dafür wurden die „smoothen“, jene weichen Nuancen des Vetiver herausgearbeitet genauso wie seine Grasnatur. Ein Vetiver in seiner puresten Form – ich bin sehr gespannt auf beide. Bei Çafleurebon gibt es im übrigen ein nettes Interview zu Lesen mit Herrn Schoen, siehe hier.
Morgen geht es, genauso wie den Rest der Woche, weiter mit Neuem – bleibt also dabei!
Einen guten Start in die Woche und liebe Grüße,
Ulrike.
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