Montale (hat sich/)haben sich nicht lumpen lassen und nebst einer ganzen Reihe anderer Neulancierungen auch einen Duft mit dem ulkigen Namen Mango Manga veröffentlicht. Ganz abgesehen davon, daß ich mich ständig mit ebenjenem vertue – Mongo Manga äh Manga Mango wie jetzt? – stand für mich von vorneherein die Frage im Raum, woher dieser denn wohl kommen möge…
Ganz einfach – ursprünglich war der Duft nur für den asiatischen Markt, vornehmlich Japan vorgesehen. Und da nahm man sich einen der kommerziell erfolgreichsten Exportartikel Japans zwecks der Namensschöpfung zur Brust – den Manga, der eigentlich übersetzt nur Comic heißt, mittlerweile aber für den typisch japanischen Animé-Comic steht.
Mango nun ist eine beliebte Frucht in Japan, darüber hinaus im Parfumsektor aber mit Sicherheit ein in Reinkultur selten anzutreffendes Früchtchen, das durchaus seine Verehrer hat – insofern war es sicher eine gute Entscheidung, die Lancierung des Duftes nicht auf ein Land oder einen Kontinent zu beschränken, sondern den Duft weltweit rauszubringen.
Denn, was gibt es denn schon für Düfte für Mangoliebhaber? Allzuviele wollen mir nicht einfallen: Timbuktu von L’Artisan Parfumeur, den Steffi Euch vor einigen Tagen hier vorgestellt hat, ist einer davon genauso wie die Tuberosennacht, ebenfalls von Duchaufour für L’Artisan Parfumeur, welche neben der gepfefferten Tuberose ordentlich Mango zu bieten hat. Kid Mohair von Acqua di Biella wäre eine weitere Möglichkeit, ein Mangokuschler, und Elena kreierte für Hermès mit Jardin du Nil eine Mango-Grapefruit auf Bambus-Lotus-Bouquet. Biehls Parfumkunstwerke PC 01, Goutals Folavril, Rose Muskissime von MPG sowie Nicolaïs Eau Turquoise beherbergen ebenso solch ein Früchtchen, nebst vieler anderer Darsteller. Mehr möchte mir gerade beim besten Willen nicht einfallen, Euch? Kennt Ihr noch weitere Mangodüfte, die mir entgangen sind oder die ich kennenlernen sollte?
Mango Manga ist nun also ein weiterer in der kleinen Reihe und hat folgende Ingredienzen: Mango, Neroli, Jasmin, Orange, Zedernholz, Vetiver, Eichenmoos.
Frisch aufgesprüht erreicht mein wertes Näschen eine – Hustensaftnote, die sich beim näherem Hinsehen oder besser -riechen als extrem fruchtige Mango-Orangen-Fruchtbombe herausstellt. Saftige Orange und fein-säuerliche, reife Mango, flankiert von Neroliblüten mit dem ihnen genuinen honigsüß-fruchtigen und gleichzeitig floralen Charakter. Die Fruchtexplosion beruhigt sich mit der Zeit und offenbart ein zartes florales Herz mit nicht übermäßig narkotisierendem, ergo eher gezügeltem Jasmin und berückend schönen Neroliblüten, welche weiterhin von der fruchtigen Ahnung der anfänglich fast nasenbetäubenden Mango begleitet werden.
Hier werde ich ein wenig stutzig, da sich der Eindruck des Duftstreifens mitnichten mit dem auf meiner Haut deckt: Auf meiner Haut zeigt sich in Herz und Basis das Blütenbouquet als dominant an, flankiert von zarter, herb-fruchtiger Mango. Die Basis setzt dezente holzige Akzente sowie einen Tupfer Weiche. Der Teststreifen offenbart anderes: Hier zeigt sich eine überaus präsente Mango in harmonischer Koexistenz mit Neroli und einem fernen Jasminchen im Hintergrund. Die fruchtige Herbe der Mango zeigt sich vorrangig und wird von der Holzigkeit der Basis sowie leichten Rauchschwaden des Vetivergrases unterstrichen.
Der Eindruck auf meiner Haut zeigt sich demnach im Wesentlichen fruchtig-floral, während der auf dem Teststreifen fruchtig-floral-holzig ist mit ein bißchen Rauch. In jedem Falle würde ich einen Test auf der Haut empfehlen.
Was hat nun Mango Manga mit Comics zu tun, außer dem Namen? Vielleicht kann dieser kleine Filmschnipsel aus einem in Japan äußerst bekannten Manga Aufschluß darüber geben, seht selbst:
[Clip leider nicht mehr verfügbar]
Auch wenn Eure Reaktion auf Mango Manga vielleicht nicht ganz diesselbe sein wird, Ihr Mango von Mambo unterscheiden könnt – in jedem Falle ist Mango Manga ein netter Sommerbegleiter für Freunde fruchtiger Düftchen 😉 😉
Einen schönen Tag wünscht Euch Eure Ulrike.
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