Gestern hatte ich ja bereits einiges zu der leider mehr als prekären Situation von Oud als Rohstoff erzählt.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt es trotzdem eine wunderschöne Parfumingredienz und es gibt auch dieses Jahr eine weitere neue Firma, die sich ganz dem Thema Oud verschrieben hat, ja es sogar im Namen trägt: SoOud oder auch So Oud gaben sich auf der Mailänder Esxence das erste Mal die Ehre und werden uns in allernächster Zukunft auch in Deutschland zu beglücken (ver)suchen.
„An invitation to discover inner beauty, beyond every dogma and ideology“ möchte SoOud sein, eine Einladung, innere Schönheit zu entdecken, ab- oder vielmehr: jenseits jeglichen Dogmas und jeglicher Ideologie.
„This and much more is to be found in SoOud, the new collection of fragrances created by a mysterious French nose with Intertrade Europe. And it is no surprise that the picture of a middle-eastern woman has been chosen, veiled with the classic niquab, to illustrate these entirely new and fascinating fragrances: SoOud is mystery, because it does not reveal the identity of its creator. “
Nun ja… Den Schleier des Mysteriösen bezüglich des Kreateurs kann ich für Euch lüften – Der Parfumeur hinter SoOud ist Stéphan Humbert Lucas, die Nase von Nez à Nez. Ansonsten halte ich den Zusatz bezüglich der Ideologie- und Dogmenferne für nicht ganz unnötig, da man als Symbol für den mysteriösen Charakter der Düfte eben den Niqab gewählt hat… Ich als alter Agnostiker finde das nicht ganz so glücklich gewählt, da für mich der Niqab oder auch Tschador eben – im übrigen genauso wie ein Kreuz – (in den allermeisten Fällen) als ein religiöses Symbol zu werten ist… Egal, Religion soll jetzt nicht unser Anliegen sein, obgleich ich mir vorstellen kann, daß einigen die Motivik der Firma doch aufstoßen wird.
Aber, SoOud meint es ja eben anders: „Because SoOud, apart from every cultural legacy, is a “battement d’aile au dessus du nid fragile et craintif”, a poetic homage by a mysterious nose to the beauty of the soul, to his women, to their dreams veiled by an ancient modesty. “ Eine poetische Hommage an die Schönheit der Frau, der weiblichen Seele. Soso. Octavian Coifan von 1000 Fragrances mutmaßt, daß der Name eventuell von der Saoud-Königsfamilie stammen könnte – in jedem Falle wohnt aber der ganzen Linie mächtig Adlerholz inne, nämlich in, so heißt es, außergewöhnlich hoher Konzentration.
Die Konzentration ist ohnehin etwas Neues, die Düfte werden nämlich als Parfum Nectar und Eau Fine präsentiert, wobei ersteres eine wesentlich höhere Konzentration besitzt als zweiteres. In jedem Falle durfte mein Chef im Gegensatz zu mir die Düfte schon testen und war wohl sehr angetan, das läßt mich zugegebenermaßen doch auch schon ein wenig mit den Hufen scharren, Oud, mein altes Lieblingsthema eben.
Sieben Düfte sind es, die uns erwarten:
Hajj the Sage – „Woodland Freshness“. Als frisch und holzig beschrieben mit einem (be)ruhigen(den) Nomadengeist. Kopfnote: Bergamotte, kandierte Mandarine, Sternanis; Herznote: Rosenholz, Osmanthus, Süßholz / Lakritze, Ingwer; Basisnote: Patchouli, Tolubalsam, Tabakblätter, Vetiver.
Fam the Mouth – „Floral Oud“. Beschrieben als intensives Erlebnis flammenroter Gewürze, in perfekter Harmonie kombiniert mit warmen holzigen Tönen in einer Umarmung von pudrig-floralen Tönen. Ja, wirklich. Nur mit den dazugehörigen Noten komme ich zum Teil (noch) nicht ganz klar: Kopfnote: Safran, Chili, Rose; Herznote: Adlerholz / Oud, Cashmeran, Rose sowie „Rubber Sap“ und „Vinyl Accord“; Basisnote: Sandelholz, Zedernholz, Milch und Moschus.
Asmar (the) Dark Brown – „Woody Amber“. Hier erwartet uns sicher etwas sehr Leckeres: „When Dorian Gray meets Sheherazade“, so das Pressematerial. Diese Begegnung interessiert mich in der Tat, vor allem in Verbindung mit einem versprochenen Ambraduft und diesen Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, weißer Honig, Nelke; Herznote: gerösteter Kaffee, Ambra, Traube(nmark); Basisnote: Ambra, Tabakblätter, Leder, Moschus, Vanille.
Al Jana the Garden – „Fresh, aromatic, watery, woody.“ Bio-zertifizierte Materialien sollen es sein in Form eines „transluziden Duftes“ vereinigt. Kopfnote: Thymian, Zitrone, Sternanis; Herznote: Immortelle, Ylang-Ylang, Zypresse, Muskatellersalbei; Basisnote: Virginia-Zedernholz, Vetiver, Sandelholz, Tonkabohne.
Ouris the Sublime – „Flowery, fruity, vanilla.“ Eine Symphonie pastelliger Farben soll es sein mit allen erdenklichen fruchtigen Noten, Blumen und Anklängen türkischer Süßigkeiten beziehungsweise Loukoum. Dazu dann Irisbutter und Mandelcreme und heraus kommt ein perfekter Damenduft – ich bin gespannt… Kopfnote: Pfirsich, Pflaume, schwarze Johannisbeere, Honig, Tagetes; Herznote: Jasmin, Zedernholz, Mandel; Basisnote: Iris, Vanille, Sandelholz, Tonkabohne.
Nùr the Light – „Dry Balsam.“ Nùr soll so etwas wie die „Augen, der Spiegel der Seele sein“ – davon ist zumindest die Rede, insofern erwartet uns hier sicher kein Doriansches Dunkelgewächs , nein, vielmehr ein perlig-pudriger Ambraduft der eher helleren Sorte. Kopfnote: Zitrone, Weihrauch, Kamille, Wermut; Herznote: Ambra, Zedernholz, Aprikose, Iris; Basisnote: Eichenmoos, russisches Leder, Bourbon-Vanille.
Burqa – „Woody with oriental hints of leather and amber.“ Und weiter: „Like pure blood flowing, mystical and fluid, from every temple, with tones of Chinese ink and bewitched by essences of hard wood, this anthracite fragrance is a liquid incense with a notable prestige and elegance.“ Ganz abgesehen davon, daß ich, oh Wunder, den Namen nicht mag, weil ich außer den 20er Jahre-Turbanen von Madame Baba, kürzlich in der Rezension von L’Artisans Nuit de Tubéreuse erwähnt, keine (Ver)Schleier(ungen) mag, hört sich das doch in der Tat sehr interessant an: Tintenoten… die erinnern mich gleich an den genialen Pure Oud. Und Leder wird auch versprochen sowie Weihrauch… Mhhhhmmm… Kopfnote: Jasmin, Rose, Veilchen, Kardamom, Salbei; Herznote: Leder, Benzoeharz, Myrrhe, Tinte, „Rubber Sap“ (Kautschuk? Latex?); Basisnote: Ambra, Teak, Patchouli, Guajakholz.
Sobald die Düfte ihren Weg auf meinen Schreibtisch gefunden haben folgt natürlich eine Rezension, versprochen!
Liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Ja und nachdem sie auf Deinem Schreibtisch gelandeet sind, landen sie hoffentlich auch im Geschäft.
Ich scharre schon ganz ungeduldig. Primär wegen Ouris. Der ist einfach traumhaft auf meiner Haut und steht ganz oben auf der Liste.
Na toll, Uli
Wat denn Frau Skylla? Angefixt? 😉
Jaa, ich bin auch gespannt, vor allem auf Burqua und Asmar. Mal sehen…
Liebe Grüße, die Uli.
Gibts eigentlich schon Infos wann diese Düfte kommen?
Liebe Grüße, Petra
Das werde ich gerne für Dich in Erfahrung bringen 🙂
… bis später/bald & liebe Grüße,
die Uli.
Huhuu liebe Petra,
sie sollten bis Ende des Monats da sein, ganz sicher sind wir aber leider bisher noch nicht 🙂
Aber zumindest etwas, oder? 😉
Ich bin auch gespannt…
Liebe Grüße,
Uli.
na ja – dann lassen wir uns mal überraschen. Die machens ja echt spannend…
Danke fürs Nachfragen und liebe Grüße zurück,
Petra
……und? *ungeduldigbin*
lg, Petra
Gestern, wie immer, eigentlich… Ich habe nochmals nachgehakt liebe Petra, so wirklich viele Infos gibt es gerade nicht. Wenn es etwas Konkretes gibt, melde ich mich hier rück 🙂
Und jetzt drängele ich auch noch ;-). In München sollen die Düfte gesichtet worden sein, leider ist mir das etwas zu weit. Wann kommen sie denn zur AusLiebezumduft? *Trippel*
Hallo Ihr Lieben,
ich habe jetzt auch gedrängelt 😉
München stimmt, SoOud hatte dort einen Prelaunch, bis Ende des Monats, spätestens Anfang November sollen die Düfte uns aber endlich auch erreicht haben!
Liebe Grüße,
Eure Uli.
Liebe Uli,
Du hast hier 8 Düfte beschrieben, auf der HP sind jedoch nur 4 Düfte genannt. ????? Oder hab ich dort was überlesen?
Zum Burqua O-Ton der HP: „Like pure blood flowing, mystical and fluid, from every temple, with tones of Chinese ink….“
Blut und Tinte, das ist dann ja wie der M/Minsk, oder?
Aufgrund Deiner Beschreibung würde ich an erster Stelle den Burqua und den Nur testen. Kannst Du das bitte in meine Monats-Abo-Bestellung eintragen? 😉
Viele Grüsse,
Margot
Huhuu liebe Margot,
ich hatte Pressematerial von acht Düften und hoffe eigentlich auch auf acht (vier… viel zu wenig ;)) – in jedem Falle sind sie fällig, rezensionstechnisch, sobald sie hier aufschlagen 😀
Liebe Grüße zurück,
die Uli.
P.S.: Bestellung notiert 😉