Auf der Suche nach dem heiligen (Duft)Gral …

Wie Ihr Euch vielleicht noch erinnern könnt hatten wir letzte Woche in unserer Verlosung versprochen, einem unserer Leser – hier möge man sich beide Geschlechter denken – bei der Suche nach (s)einem neuen Duft, vielleicht auch: dem zukünftigen Duftliebling behilflich zu sein.

briefkastenZuallererst möchten wir uns ganz herzlich bei Euch für all die vielen tollen Zuschriften bedanken sowie die Mühe, die Ihr Euch damit gegeben habt. Uns fiel die Auswahl wirklich sehr schwer, deshalb haben wir uns spontan dazu entschlossen, zwei Gewinner zu ziehen, welche wir Euch mit Ihren Anliegen gleich hier präsentieren möchten.

Unser erster Gewinner ist Dr. Thomas L., von dem uns folgendes schönes Brieflein in elektronischer Form erreichte:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr schön, wie Sie die Suche nach dem Lieblingsduft mit der nach dem Heiligen Gral verglichen haben. In der Tat gibt es zwischen Parzival und mir einige Parallelen, denn mit ebensolcher Inbrunst bin ich seit Jahren auf der Suche nach meinem Traumduft. Einige Zwischenstationen habe ich erreicht (einiges von Frederic Malle, Musc Ravageur und Noir Épices, einiges von Mona di Orio, Oiro und Nuit Noire, ferner das eine oder andere von Amouage, Aqaba und schließlich Amoureuse). Alles schöne Düfte, allerdings noch weit vom Gral der Duftoffenbarung entfernt.
Mein Traumduft sollte ausdrucksstark und fulminant sein, den Raum erfüllen und durchklingen wie eine Fanfare und lange haften. Er sollte aus der orientalischen Duftfamilie kommen (Ausnahmen möglich, siehe oben), Moschus, Ambra und Zibet sind nicht zu verachten. Allerdings sollte er nicht zu holzig sein, nicht zu sehr in Richtung Patchouli gehen.

Vielleicht könne Sie mir bei der Gralssuche helfen!“

Sehr gerne helfen wir Ihnen, lieber Thomas!

Ein ausdrucksstarker Orientale, prägnant und präsent – Sie wünschen sich einen richtigen Kracher, das haben wir schon verstanden 😉

Hier fiel uns an allererster Stelle L’Air du Désert Marocain vom Schweizer Enfant Terrible Andy Tauer ein: Ein in den intensivsten und prächtigsten Tönen gestaltetes Duftgemälde, welches Impressionen arabischer Landschaften vor dem inneren Auge zu zeichnen vermag, voller Herzblut und Entschlossenheit. Und – wie bei allen Tauer-Düften muß man sich keinerlei Sorgen bezüglich der Haltbarkeit machen. Die Ingredienzen: Kopfnote: Koriander, Kumin, Petitgrain, Lavendel; Herznote: Labdanum (Zistrose), Jasmin, Birkenteer, Geranie; Basisnote: Vetiver, Ambra, Zedernholz, Patchouli, Eichenmoos.

Unser zweiter Vorschlag entfällt auf den gerade erst neu ins Sortiment genommenen Alambar von Laboratorio Olfattivo: Ein köstlich-opulenter und sehr würziger Ambraduft mit zimtig-pfeffrigen Anklängen und einer phänomenalen Haltbarkeit – ich werde die Düfte nächste Woche auch noch allesamt rezensieren.

Vorschlag Nummer 3 ist ebenfalls ein Duft von Laboratorio Olfattivo, nämlich Alkemi: Wie ich schon in unserer Artikelbeschreibung vermerkte ein echter Bilderbuchorientale: Satte Harze mit Gewürzen verschmolzen auf einem nicht zu dominanten holzigen Untergrund. Ein balsamisch-würziger Duft von exzellenter Haltbarkeit.

Vorschlag Nummer 4 fiel ebenfalls nicht wirklich schwer: Ambre Russe von Parfum d’Empire. Hier macht sich die Affinität der russischen Seele zum Rausch bereits in den Kopfnoten bemerkbar, die durch Champagner und Wodka dominiert werden. Im Herzen präsentiert Ambre Russe Nomen est Omen kostbarste bernsteinfarbene Ambra von balsamisch-süßer Qualität, fein akzentuiert durch Zimtschärfe, Koriander, Kumin und Noten schwarzen Tees. Die Basis aus Leder, Weihrauch und Vanille wärmt und unterstreicht perfekt das Naturell des Russen, der sich von seiner allerbesten Seite zeigt und somit für uns zu den besten Ambradüften gehört.

Als fünten Vorschlag legen wir Ihnen Poudre d’Épices von Sinfonia di Note ans Herz: Als Freund von Malles Noir Épices dürfte Ihnen dieser dunkelwürzige, kräftige und trockene Orientale wahrlich eine Freude sein.

Die Nummer sechs ist Parfumerie Generales Cozé: Ein Dunkelorientale mit Cannabis und würzigem Piment sowie Gourmandanklängen von Kaffee und Kakao auf einer feinholzigen Basis.

Nummer sieben ist ein zusätzliches Giveaway von uns: Allzu patchoulilastig sollte Ihr Gral ja nicht sein, Patchouli ist allerdings in diesem Duft durchaus vorhanden, allerdings in einer nicht überaus dominant-charakteristischen Variante. Es ist ja ohnehin schwer, einen Orientalen ganz ohne Patchouli zu finden. Aber kommen wir zu dem Duft: Es ist Maharadjah von Nicolaï. Ein außerordentlich schöner und sehr außergewöhnlicher, trockener Orientale, in dem sich Zimt, Koriander und Nelke um ein seltenes Lavendelherz ranken. Minzig im Auftakt und abgerundet durch Patchouli, Sandelholz und Vanille auf einer warm-weichen Basis ruhend.

Wir hoffen sehr, daß bei den Düften etwas für Sie dabei ist lieber Thomas! Sie bekommen sie als Proben nach den Feiertagen zugeschickt. Sobald Sie (hoffentlich!) Ihren Favoriten gefunden haben, melden Sie sich bei uns, damit wir Ihnen dann die Originalgröße zusenden können.

Unsere zweite Gewinnerin – ja, richtig, soviel wird schon einmal verraten: Sie ist weiblich – und ihre Duftberatung wird morgen im Blog veröffentlicht.

Nun wünsche Ich Euch allen noch einen schönen Karfreitag sowie frohe Ostern,

viele liebe Grüße,

Ulrike.

Bildquelle: Red Letterbox von luisem via stockxchng – Vielen lieben Dank!

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

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