Ostern kommt. Aber statt um Osterhasen und bunte Eier dreht es sich in der Welt der Schönheit dieses Jahr um Kälbchen und Mamakühe: Colostrum – der neue Lieblingswirkstoff der Beauty-Junkies erobert Deutschland.
Shoppen in Amerika ist immer ein Erlebnis. Erstens, weil die Verkäufer sich irgendwo in der fremdartig anmutenden Grauzone zwischen Freundlichkeit und Aufdringlichkeit bewegen – ein Verhalten, das uns in der Servicewüste Deutschland eher völlig fremd ist. Zweitens, weil es einem so vorkommt, als gäbe es dort die tollsten Dinge immer ein bisschen früher als hierzulande, Beispiel ipad. Technikverrückte Apple-Jünger haben so ein Ding schon längst zuhause liegen und hungern schon auf die nächste weltbewegende Revolution im Zeichen des Apfels, während wir uns schon upperclass fühlen, wenn wir ein iphone besitzen.
Aber auch in Sachen Beauty gibt es über den großen Teich immer etwas Neues zu entdecken, man braucht nur einmal die Fifth Avenue entlang schlendern, in eines der Mega-Kaufhäuser zu stolpern und zu staunen. Mehr Marken, als in irgendein Badezimmer der Welt passen, mehr Cremes als je ein Mensch auftragen könnte. Für einen Beauty-Redakteur wie mich ist das wie ein Ausflug ins Schlaraffenland. Führend in Sachen Schönheitspflege ist seit Ende des 19. Jahrhunderts der Mega-Store „Henri Bendell“ auf der New Yorker Fifth Avenue. Sie haben ein Hautproblem? Suchen das weltbeste Parfum? Oder wollen das perfekte Make-up? Gibt’s dort alles. Und laufend kommen neue Produkte und Marken dazu. So wie vor ziemlich genau einem Jahr eine Marke namens „Immupure“. Einer von vielen Launches, eine Marke unter unzähligen, ein neues Wirkversprechen, aber halt doch nur eine Creme mehr auf dem Markt. Könnte man denken. Denn, dann passierte etwas, das man bei Henri Bendell noch nie erlebt hatte: Über Nacht wurde die No-Name-Pflege zum Bestseller. Aber wieso so bescheiden? Ein Bestseller? Nein, viel toller: die fünf Produkte aus denen Immupure bisher besteht, verkaufen sich in dem Traditionshaus so erfolgreich wie noch nie eine Marke jemals zuvor, bricht alle bestehenden Rekorde. Nochmal: die best verkaufte Beauty-Marke in New Yorks erster Adresse, wenn es um Schönheitspflege geht, seit 1895. Das ist doch mal ein Superlativ, der sich sehen lassen kann!
Und nun gibt es Immupure auch in Deutschland.
Hauptwirkstoff der Pflegelinie ist bioaktives und bioverfügbares „Colostrum“. So nennt man die Vormilch, die Nahrung, die ein Säugetierbaby direkt nach der Geburt erhält. Eine frischgebackene Mutter produziert diese Vormilch nur in den ersten 24 bis 72 Stunden nach der Geburt. Dieser erste nahrhafte Willkommensgruß im Leben enthält ein unglaublich hoch konzentrierten Mix aus Proteinen, Vitaminen und Enzymen, Mineralien, Aminosäuren und Antikörpern. Eigentlich alles, was ein Neugeborenes fit macht für’s Leben. In Studien wurde schon länger erforscht, dass dieser natürliche Power-Cocktail das Immunsystem eines Babys erstmal auf die Beine stellt, Infektionen und Allergien vorbeugt. Speziell für Hochleistungssportler und als medizinischer Wirkstoff wird daher Colostrum schon länger mit hervorragenden Ergebnissen eingesetzt. Verwendet wird hierfür die Vormilch von kontrollierten Kühen – eine Hälfte bleibt für das Kälbchen, die andere wird medizinisch aufbereitet. Und kommt bei „Immupure“ eben auch in die Cremes.
Wer mag, hier ein kleiner Film von Uwe Weseman zum Thema „Colostrum“ – und kurz zu den Kommentaren: nein, es ist keine Sekte 🙂
Der Effekt auf die Haut soll erstaunlich sein (ausnahmsweise kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen, weil ich noch keines der Immupure-Produkte getestet habe). Aber abgesehen von dem unglaublich erfolgreichen Einschlag auf dem Markt der Tigelchen und Töpfchen, schwärmen bereits unzählige hollywood-Schönheiten vom enorme erfolg der creme, wie Goldie Hawn, Brooke Shields, Donatella Versace oder Judi Dench. Also durchweg ältere Damen, die mittlerweile so ziemlich alles ausprobiert haben dürften, was die Parfumerie so hergibt.
Bei regelmäßiger topischer Anwendung soll eine Verjüngung der Hautzellen gefördert, die Haut mit Nährstoffen versorgt werden. Die Aktivität der Fibroblasten (die kleinen „Kernkrafte“ der Hautzelle) wird gesteigert, dadurch wird auch die Kollagen-Produktion angekurbelt, die Haut wirkt jünger, straffer. Außerdem wird der Teint mit Vitaminen versorgt (vor allem mit dem B-Komplex), mit Wachstumsfaktoren, Polypeptiden und Aminosäuren – so soll der Alterungsprozeß verlangsamt, oder wie es der Hersteller ein wenig ketzerisch formuliert, „umgekehrt“ werden. Nunja, soweit würde ich nicht gleich gehen, auf jeden Fall haben mir aber Verwender berichtet, dass Fältchen tatsächlich sichtbar minimiert werden, die Haut ganz sanft und angenehm gepeelt wird (der Teint leuchtet rosig!) und das Gesicht straffer erscheint. Und, auch wenn ich kein Freund der „Promis-kaufens -angeblich-also-kaufe-ich-es-auch“-Mentalität bin, muss ich doch zugeben, ich bin von der Liste der berühmten Fürsprecher der Marke beeindruckt. Alles vernünftige Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und nicht ihr Lächeln für ein paar hundert Dollar an jedes Beauty-Unternehmen verscherbeln. Und der unglaubliche Henri-Bendell-Erfolg dürfte ja auch nicht von ungefähr kommen. Irgendwie scheint an Immupure etwas dran zu sein. Ich bin jedenfalls selber sehr neugierig und werde mal losziehen, mir selber ein Fläschen zu Ostern schenken. Denn ich fand kleine Kälbchen schon immer süßer als den Osterhasen, und ganz nebenbei: Wenn Kleopatra in Milch baden konnte, dann kann ich das auch! In Vormilch eben.
Ihr Constantin Herrmann
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