… ist wieder in aller Munde gerade, hat er es doch nach langen Jahren wieder ins Kino geschafft: Guy Ritchie, Madonnas Ex hat sich dem alten Stoff, der Romanvorlage von Sir Arthur Conan Doyle angenommen und ihm erneut Leben eingehaucht mit dem gleichnamigen Film, der momentan in unseren Kinos läuft.
Möchte man ein wenig gehässig sein, kann man durchaus mutmaßen, daß Ritchie die Trennung von Madonna gut getan zu haben scheint – ist es doch der erste nennenswerte Film von ihm die letzten Jahre. Es bleibt zu hoffen, daß Monsieur, der eigentlich ja ein ganz adretter Regisseur ist, sich die nächsten Jahre weiterhin berappelt und wieder an seine alten Zeiten anküpfen kann. Aber – ich schweife ab. Das Thema war Sherlock Holmes. Man sollte jetzt bereits zwischen den Zeilen gelesen haben, daß ich – ein Cineast bin. Ich schaue viele Filme, annähernd alles und aus annähernd jedem Bereich und Land. Ich mag vieles und liebe einiges. Und habe unter anderem was das Thema der „Unterhaltungsfilme“ angeht (oh ja, Filme müssen meines Erachtens nach nicht immer „gut“ unterhalten…) eine Schwäche für – Krimis mit Abenteuertouch in historischem Gewand. Quasi die Weibervariante von… Indiana Jones oder so. Alle sind besser angezogen, am besten spielt der Film um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts, ein nettes Interieur, alles schön anzusehen – ich denke, ihr wißt schon… Nur leider gibt es in diesem Genre oder besser: dieser Subkategorie deutlich zu wenige und vor allem: noch weniger wirklich gute Filme. Leider.
Holmes nun ist definitiv eine Ausnahme. Ein wunderschön ausstaffierter Film mit üppiger Ausstattung und einer, wie ich finde, glänzenden Besetzung. Auf den ersten Blick verwunderlich, ist sowohl der bodenständige Watson mit Jude Law als auch die Person des Detektivs Holmes mit Robert Downey Jr. nicht nur superb besetzt, letzterer spielt Holmes auch auf kongeniale Art und Weise und mit einer unglaublichen Verve: Als genialistischer Einzelgänger mit messerscharfem Verstand und dandyesker Attitüde, der gleichermaßen charmant wie auch sarkastisch-zynisch einerseits anziehend und gleichermaßen abweisend wirkt und bisweilen ob seiner (durch seinen Intellekt bedingten) Weltfremdheit freiwillig-unfreiwillig komische Züge aufweist.
Ein schöner Film mit viel Liebe zum Detail, actiongeladen, spannend – einfach ein guter Krimi, obgleich an der einen oder anderen Stelle ein wenig mehr Tiefgang nicht geschadet hätte. Aber – sei es drum – es war ein Riesenerfolg und ist es noch und Ritchie arbeitet bereits an einer Fortsetzung.
Und was hat das jetzt alles mit Düften zu tun? Nun, ich hatte während des Films eigentlich nur einen Duft im Kopf, den ich postwendend danach auch sofort wieder herausgekramt habe: Parfum d’Orsays Dandy. Die einzig wahre olfaktorische Alternative für diesen Sherlock Holmes ergo für Robert Downey Jr. in exakt dieser Rolle.
Warum? Weil für mich selten ein Name einen Duft dermaßen mit dem Nagel auf den Kopf getroffen hat. D’Orsays Dandy ist ein Vollblutvertreter seiner Gattung. Oscar Wilde im Herzen zeigt er sich als geistvoller Verführer, auf einzigartige Art und Weise Männlichkeit repräsentierend, jedoch immer mit einem Zwinkern im Augenaufschlag, dem unwiderstehlichen. Reichhaltig-vollmundige Noten von Tabak und Whiskey in der Kopfnote offeriert uns der D’Orsaysche Dandy (dessen Originalrezeptur im übrigen aus den Zwanzigern stammt) ein herb-fruchtiges Ingwerherz, das alsbald von einer beschwipsten Zimtpflaume auf die harzig-holzige Basis überführt wird. Markant. Männlich. Must-have würde ich sagen.
Seine Ingredienzen: Kopfnote: Tabak, Whiskey; Herznote: Ingwer; Basisnote: Pflaume, Zimt, Perubalsam, Zedernholz.
Hier im übrigen der Trailer zu dem Film – wer die Möglichkeit hat, sollte ihn sich in Englisch anschauen, der Wortwitz ist etwas besser, wie meist/immer:
Liebe Grüße,
Eure Ulrike.
aaaaahhhhh, der dandy. ein wunderbarer duft! hm, sollte den unbedingt mal wieder schnüffeln und habe vielzulange nicht mehr an ihn gedacht. beschwipst, reichhaltig, männlich – und doch gut zu tragen von uns frauen.
hm, zeit für zumindest ein pröbchen 😉
schönen tag dir!
almut
Hallo liebe Ulli und liebe Almut,
Ich mußte ihn gerade wieder einmal schnuppern und ja ich finde ihn auch sehr, sehr schön – an mir ;-)). Weich, zimtig, pflaumig und mit schöner warmer Alkohol-Note.
Ich kann ihn mir nur an einem Mann mit besonderer Ausstrahlung vorstellen. Sexy, nicht ganz jung und männlich. Ganz sicher aber an diesem hier:http://wallpaper-s.org/72__Sean_Connery.htm
lechz…
Ja. Sehr schön. Äh.
Viele Grüße von der Uli, nasentief in der Dandy-Probe 😉