… habe ich in letzter Zeit fast inflationär erwähnt, ist mir neulich aufgefallen, unter anderem bei Byredos Gypsy Water und Honoré des Prés Schamanentrip – jetzt wurde es Zeit, ihn endlich mal zu rezensieren, uns verbindet nämlich eine ganz besondere Liebe.
By Kavewall – CC BY 2.5 –> https://creativecommons.org/licenses/by/2.5/
Generell ist Le Labo ein Haus, auf das ich sehr große Stücke halte: Ich mag sowohl das schlichte und puristische Packaging als auch und vor allem so gut wie alle Düfte, für die man sich durch die Bank angesehene Parfumeure geholt hat(te). Im Falle von Patchouli 24 war es die von mir hochgeschätzte Annick Ménardo. Was hat die Dame bisher geschaffen? Eine ganze Menge. Im Mainstreambereich angefangen von diversen Lolita Lempicka-Düften über Celine pour Homme, Diesel Fuel for Life for Her and for Him (in Kooperation), Hugo Boss Boss, diverses für Lacoste, Armani, usw. und – hier wird es besonders interessant: Einige wirkliche Klassiker, nämlich: Diors Hypnotic Poison und den kongenialen Bulgari Black mit seinen berühmt-berüchtigen Gumminoten. Im Nischenbereich zeichnet sie sich auch verantwortlich für Le Labos Gaiac 10 sowie für Guerlain Bois d’Armenie.
Meinen Nerv trifft Ménardo eigentlich immer, wenn ich etwas im Nischenduftbereich von ihr aufschnappe – so auch bei Patchouli 24. Die Ingredienzen: Patchouli, Birkenteer, Styrax, Vanille.
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Wie schon bei Le Labo angekündigt, ist Patchouli 24 ein „olfaktorischer Schock“, aber die Hauptingredienz, Patchouli selbst, soll nicht einfach zu entdecken sein in dem Duft – ich halte beides für eine maßlose Untertreibung: Patchouli, wo? Und – olfaktorischer Schock? Mmmmh, ich glaube viele halten diesen Duft für einen Barbaren, ein Monster. Und nicht ganz zu unrecht, aber – er ist grandios. Patchouli 24 kracht einem wie eine Naturgewalt entgegen mit ansonsten in dieser Intensität nicht einmal von Andy Tauer gewohntem Birkenteer, dunkelteerig und sofort ins knochentrocken Ledrige übergehend, knallhart und rauchig, daß es einem Angst und Bange werden könnte. Dieser Duft macht keine halben Sachen, geht keine Kompromisse ein… Darüber hinaus entwickelt die Rauchigkeit alsbald eine äußerst eigene Note, die mich – als Vegetarier – ziemlich an geräucherten Schinken erinnert… und, was soll ich sagen – ich LIEBE diese Note. Patchouli 24 bleibt den ganzen Duftverlauf über rauchig-ledrig und staubtrocken, in höchstem Maße faszinierend ist aber, wie sich langsam, sehr langsam, hinter dem Wüterich die Vanille hervorkommt, ja, wie die Vanille, eine zarte, sanfte, skinnige und pastellgelbe Vanille das Animalische durchdringt und mit ihm tanzt, mit ihm eine Einheit bildet.
Patchouli 24 ist, wie seine Schöpferin Ménardo, die ja schon mit Bulgari Black eine Affinität zur Extravaganz bewiesen hat(te), – Wild at Heart. Ungestüm, wüst, heftig und wild – und gleichzeitig so sanft. Selten habe ich Ambivalenz olfaktorisch derart überzeugend umgesetzt gerochen. Ein beeindruckender Duft, der immer einen festen Platz in meinem Schrank haben wird, so rettungslos habe ich mich in ihn verliebt.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag sowie einen guten Start in die Woche – Eure Ulrike.
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Ja ja der „berühmt berüchtigte Räucherschinken“ wird er ja öfter mal genannt der Patch von Labo. Einer der Düfte aus dem Hause Labo der mir noch nicht unter meine Nase gekommen ist.
Testen werde ich ihn in Kürze auf jeden Fall. Einen festen Platz in meiner Sammlung haben schon seit längerem die Rose, der Gaiac und die Bergamotte. Kaufkandidat ist weiterhin die NY exclusive Tuberose. Mal sehen wer im April das „Rennen“ macht:)
Oh ja!!! Der Le Labo:) Ich liebe ihn auch. Leider polarisiert er sehr, eben aufgrund des wunderbar barbarischem Rauchverlauf. Ein Teil meiner Umwelt hat ihn als noch leicht loderndes Holzkohlenfeuer mit kräftigem Essigaufguss bezeichnet. Nun ja, die ersten 10 Minuten des Duftes sind ein wenig heftig. Aber dann entwickelt er gegen die Rauch/Tabaknote eine sehr delikate Süße (Moschus?) die sehr lange auf der Haut bestehen bleibt.
Das ist einer der Düfte die man nicht trägt, sondern „erlebt“ :-))
Okay, überzeugt Duca. Ich werde ihn auf jeden Fall testen müssen wenn ich bei Le Labo bin
Huhuu Ihr Lieben,
liebste Bettina, ich glaube an dem Terminus des „Räucherschinkens“ bin ich in Boardkreisen nicht ganz unschuldig 😉
Genauer: Schwarzwälder Räucherschinken 😉
Die Rose habe ich natürlich auch sowie die Iris und den Vetiver. Eh eine ganz tolle Linie… ich liebäugele ja noch mit dem Oudduft *wassonst*
Und Duca – die Süße stammt in der Tat von Vanille 🙂
Liebe Grüße,
die Uli.
Hallo alle miteinander,
ist ja gigantisch, wo ihr überall rum kommt! Habe leider nicht die Chance, in der Weltgeschichte herum zu reisen und den jeweiligen Dufthäusern einen Besuch abzustatten *schnief*, aber villeicht kann ich ja mal Uli in S besuchen, das ist nicht so weit, und dort findet man ja wohl ALLES 🙂
Viele liebe Grüsse,
Margot
😀 *lach*
Es ist bei mir sicher nicht so kosmopolit wie an einigen anderen Orten und ALLES steht bei mir nun auch nicht rum, aber – Du bist herzlich eingeladen liebe Margot auf einen Kaffee und eine Schnupperstunde wenn Du einmal magst 🙂
Liebe Grüße zurück, die Uli.
Liebe Uli,
„kosmopolit“ – ein schönes Wort! Jedenfalls bin ich auch mit S zufrieden und nehme die Einladung zu einem Kaffee und der Schnupperstunde gerne an! Kontaktdaten von mir findest Du bei ALzD!
Liebe Grüsse nochmal,
Margot
S. das olfaktorische Mekka. Wir können ja all unsere Schätze zusammentragen und gehen bei Kaffee und Kuchen bei Dir liebe Uli auf eine kleine olfaktorische Weltreise *mich mal eben selbst einladend* ich bring auch ein paar Gürkchen zum Schwarzwälder mit
ach ja, der räucherschinken. wer mich kennt weiss ja, dass mich so schnell kein duft umhaut oder überfordert. der patch allerdings war damals, als ich ihn das erste mal testete, aber selbst mir zuviel. auf meiner haut, die ja alles sanfte sofort schluckt und die düsteren duftstoffe quasi zum quadrat zur geltung bringt, hielt sich der räucherschinken hartnäckig – keine spur von süße, selbst nach stunden nicht. ein spannendes erlebnis, aber untragbar auf mir.
nunja, die hautchemie (und der duftgeschmack bisweilen auch) kann sich ändern. hatte heute in einem tauschpäck wieder eine probe des schinkens – aufgetragen – kurzes stadium der räucherkammer erlebt – und plötzlich: siehe da, kommt sie zum vorschein, die süße! so darf ich nach gut 3 jahren die anderes seite des patch erleben.
manchen düften muss man nur genügend zeit geben 😉
lg
almut
Huhuu Ihr Lieben,
Ihr seid alle gerne eingeladen in mein Wohnzimmer, Kaffee ist immer da, für Kuchen kann gesorgt werden, auch Wein könnte kredenzt werden und Düfte so oder so 😉 Nur Katzenallergien sollten nicht vorhanden sein…
@ Margot – das machen wir mal, gerne! Ich melde mich dieser Tage 😉
@ Sunshine: Aber wehe Du vergißt die Gürkchen 😉
@ Lora: Du bist ein altes Duftchamäleon 😉
Liebe Grüße, Eure Ulrike.