Oh wie schön, es schneit. Romantische Spaziergänge im Schnee, alpine Ski-Touren und ausgelassene Schneeballschlachten – der Winter hat einiges zu bieten. Für Teint, Hände und Lippen bedeutet das aber Streß! Mit unseren Tipps übersteht ihre Haut den Klimawandel.
1. Winter-Regel: die Creme wechseln!
Die Luft im Winter ist extrem trocken. Schuld ist die trockene Kälte im Freien und die feuchtigkeitsraubende Haizungsluft drinnen. Mit jedem Minusgrad sinkt außerdem die Talgproduktion um etwa zehn Prozent. Ab Minus acht grad ist sie also praktisch gar nicht mehr vorhanden. Das bedeutet für die Haut, der natürliche Schutzschild geht flöten, der Teint ist allen äußeren Einflüssen schutzlos ausgeliefert. Jetzt hilft nur eine gehörige Portion Pflege mehr als sonst! Aber das bedeutet nicht, mehr Feuchtigkeitspflege aufzutragen. Die lassen Sie bitte schön im Schrank stehen, bis es wieder wärmer wird. Viel wichtiger sind Cremes, die hautverwandte Lipide und Wirkstoffe enthalten, und dafür sorgen, dass die Haut selber mehr Feuchtigkeit binden kann (z.B. Hyaluronsäure). Ob eine Creme für den Winter geeignet ist, verrät der Wasser-in-Öl-Trick, von dem manche Verkäuferinnen so geheimnisvoll sprechen: O/W-Cremes, also solche, die als Basis eine Wasser-in-Öl-Emulsion haben, enthalten nämlich mehr Fette als Wasser (im Gegensatz zu einer Öl-in-Wasser-Emulsion). Am Besten, Sie lassen sich in einer Parfumerie beraten.
Für lange Spaziergänge im freien oder Outdoor-Sport sollten sie eine besonders dicke Schicht Kältecreme auflegen, die z.B. Bienenwachs oder intensiv pflegende Öle enthält (Unser Tipp: „Pure Altitude Crème Bol D’Air Pur“ von Fermes de Marie, mit Enzian, Edelweiß, nährendem Haselnussöl und LSF 15). Aber: Wenn Sie wieder von draußen nach drinnen wechseln, muss die Schutzschicht runter. Sonst kann ein unangenehm prickelndes Hitzegefühl entstehen. Der ständige Wechsel von Kalt (Draußen) zu Warm (Drinnen) stresst die sensible Haut noch zusätzlich. Das bedeutet, auch auf aggressive Reinigung und Peelings lieber zu verzichten und stattdessen porenverfeinernde Gesichtswasser zu benutzen.
2. Winter-Regel: nicht drinnen versauern
Klar, wenn es draußen kalt und grau wird, würde man sich am Liebsten in der Wohnung verkriechen, auf’s Sofa kuscheln und den ganzen tag heißen Glühwein trinken. Aberdann würden dem Körper Licht und Sonne fehlen, die den Stoffwechsel regeln, die Hormonproduktion ankurbeln und nebenbei die Laune heben. Immer mehr Menschen fallen in der trüben Winterszeit in „SAD“, die „Seasonal Affective Disorder“. Oder anders gesagt: Winterdepression. Aber wenn die Laune sinkt, der Stoffwechsel (auch in der Haut) abnimmt und man griesgrämig wird, kann der Teint nicht strahlen. Deswegen gilt, auch wenn es draußen scheußlich kalt ist: Warm einpacken, Mütze auf und raus an die frische Luft! Denn der Körper braucht Licht, um genau zu sein, eine Lichtstärke von 2.500 Lux. In Räumen bekommen Sie aber nur so um die 500 Lux. Dagegen empfangen Sie auch an grau verhangenen Wintertagen draußen schon mal 3.000 Lux. Also genug, um Laune und Haut eine Dosis Power zu spendieren. Ein weiteres Problem für Stubenhocker ist der Vitamin-D-Mangel. Das Vitamin (das eigentlich die Vorstufe eines Hormons und kein richtiges Vitamin ist), wird nämlich vor allem durch Sonnenlicht gebildet. Im Sommer reichen schon 20 Minuten im Freien, um die Tagesdosis Vitamin D abzubekommen. Im Winter wird es – durch den geringeren Einfluß der Sonne – schwieriger. Also nutzen Sie jede Chance, draußen ein bisschen Licht zu tanken. Ideale Ergänzung dazu wäre dann übrigens, fetten Fisch zu essen. In 100 Gramm Lachs steckt etwa das Dreifache der nötigen Tagesdosis von 5 Mikrogramm Vitamin D.
3. Winter-Regel: den Körper verwöhnen
Um den Körper vor Kälte und Trockenheit zu schützen, sollten Sie schon morgens beim Duschen Ihre Pflege umstellen. Duschen Sie kürzer und nicht so heiß, sonst entziehen Sie der Haut zusätzlich Fett und trocknen sie aus. Danach den Körper nicht kräftig abrubbeln, sondern abtupfen (klingt albern, macht aber tatsächlich einen großen Unterschied) und sofort eine reichhaltige Körpercreme auftragen. Besondere Beachtung bei der ersten Cremeschicht am Morgen brauchen Hände und Dekolleté. Denn hier ist die Haut besonders zart. Die Hände sind außerdem genau wie das Gesicht der meisten Kälte ausgesetzt und werden vom Körper benachteiligt. Denn um die Wärme im Körperzentrum zu halten, werden die Blutgefäße an Händen und Füßen verengt. Das bedeutet weniger Stoffwechsel und weniger Innerer Wärmeschutz. Die Brust wiederum bekommt unter dicken Pullis kaum Sauerstoff ab. Apropos dicke Pullis: diese kratzen meist auf der Haut und führen zu noch mehr Trockenheit. Also nie Wolle auf nackter Haut tragen, sondern eine zarte Zwischenschicht tragen (Seidenhemdchen o.ä.), und die Haut von innen heraus aufpäppeln: Sanddorn-Beeren oder -Öl zum Beispiel sind richtige Vitamin-Bomben und liefern wertvolle Alpha-Linolensäure, die trockene Haut samtig-zart macht. Aber warum frieren manche Menschen immer ein bisschen mehr als andere? Das ist eine Frage des Geschlechts und der Sportlichkeit. Ein durchschnittlicher Männerkörper besteht zu 40 Prozent aus Muskeln, eine Frau kommt nur auf 25 Prozent. Klingt ungerecht, ist aber wissenschaftlich erwiesen. Und je mehr Muskeln ein Mensch hat, desto besser funktioniert sein Stoffwechsel. Und das bedeutet, er kann mehr Wärme produzieren als ein unsportlicher Mensch. Trotzdem: Das ist ungerecht! Erklärt aber, wieso ich ständig so friere. Denn eine stattliche Fettschicht wärmt keineswegs, sondern kühlt noch schneller aus. Grrr… Folgerichtig würde es helfen, seine Muskeln für die kalte Jahreszeit auf Touren zu bringen, also ab ins Gym. Wenn es dafür aber zu spät ist, helfen auch Tees aus Ingwer oder Lindenblüten. Die heizen dem Körper nämlich richtig schön ein.
4. Winter-Regel: Frostschutz für zarte Partien
Gerade die Lippen haben im Gegensatz zur übrigen Haut fast keinen Eigenschutz. Kälte und trockene Luft lassen Sie spröde werden, rau und rissig. Das schmerzt und kann höllisch weh tun. Widerstehen Sie jetzt der Versuchung, sie mit der Zunge zu befeuchten, denn das trocknet die empfindliche Lippenpartie nur noch mehr aus. Viel besser: Ein spezieller Pflegestift mit Panthenol oder Shea-Butter, pur oder unter dem Lippenstift. (Liebling der Redaktion: Ganache For Lips, die nicht nur intensiv pflegen, sondern auch noch köstlich schmecken wie ein Dessert). In SOS-Pflegenotfällen einfach eine dicke Schicht über Nacht einwirken lassen! Und wer zum Skifahren oder Rodeln geht, braucht /muß /dringend zusätzlich eine dicke Schicht UV-Schutz auflegen.
Aber auch die empfindliche Augenpartie reagiert besonders auf die kalte Jahreszeit. Hier ist die Haut bis zu viermal so dünn wie z.B. an den Wangen. Da sie aber kaum über Talgdrüsen verfügt fehlt der schützende Fettfilm. Da hilft es auch nichts, die reichhaltige Gesichtscreme bis zu den Augen dick aufzutragen, denn die meist darin enthaltenden „Kriechöle“ werden sonst ihrem Namen gerecht und schleichen sich in die Augen – das führt zu Brennen und Rötungen. Also lieber auf extra-reichhaltige, aber speziell formulierte Augencremes setzen (Z.B. „All about Eyes Rich“ von Clinique).
5. Winter-Regel: Ab ins SPA (notfalls auch zuhause)
Logisch, wenn es draußen kalt wird, könnte ich glatt in einer der gemütlichen, aufgeheizten Blockhütten einziehen! Aber es macht auch wissenschaftlich Sinn, hin und wieder eine Schwitz-Kur einzulegen. Denn die Hitze führt dazu, dass Hormone wie Dopamin und Serotonin ausgeschüttet werden. Das bringt Gute Laune und lässt uns strahlen. Aber es kommt noch besser: Wer regelmäßig Sauna oder Dampfbad besucht, bringt sein Immunsystem und den Kreislauf in Schwung. Der Organismus gewöhnt sich daran, schnell auf Temperaturschwankungen zu reagieren, und das ist eine prima Prophylaxe gegen Erkältungen. Aber Sie tun auch Ihrer Haut etwas Gutes, denn sie wird porentief gereinigt, ganz von alleine sanft gepeelt und besser durchblutet. Abfallprodukte des Stoffwechsels werden ausgeschieden und die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff verbessert. Das wiederum kommt auch den Fibroblasten zugute, die für die Bildung von Kollagen und Elastin zuständig sind. Wer es nicht bis in die Sauna schafft, kann aber auch sein Badezimmer in ein SPA verwandeln: Gönnen Sie sich einen luxuriösen Badewannenaufenthalt mit einem intensiv-pflegenden Badeschaum, der die Haut in reichhaltige Öle hüllt. Tipp: „Bath Lather“ von Malie Kauai. Die enthaltene Aloe Vera, Macadamia-Nussöl und Kokosnuß verwöhnen die Haut, gleichzeitig schickt der exotisch-fruchtige Duft Sie auf eine Sinnesreise nach Hawai’i (genauer gesagt: auf die Insel Kauai). Denn bei allem Frost, der Kälte und dem Grau-in-Grau, das uns in dieser Jahreszeit so zusetzt, haben Körper und Geist doch wirklich zwischendurch eine fruchtig-paradiesische Pause verdient.
In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch den Winter!
Ihr Constantin Herrmann
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