Das Elixier der Party-People

Neulich auf der Promi-Fete: Die „Schwarze Dose“ sieht schick aus, schmeckt köstlich und ist in aller Munde. Der rote Stier? So two-thousand-eight!

Prolog:
Was haben wir nicht Getränke-technisch schon alles mitgemacht, nur weil es gerade „in“ oder (noch schlimmer) bei allen IT-Girls angesagt war: Ich habe poppig-bunte 0,25 L-Fläschen Champagner mit dem Strohhalm geschlürft, Paris Hiltons Prosecco aus der Dose gekostet (einmal und nie wieder), mich bei Madonnas Lieblings-Wasser in der Designer-Flasche gelangweilt und mir undefinierbare Dinge aus der Rubrik „molekulare Cocktails“ mittels aufgezogener Spritze in den Mund tropfen lassen. Freiwillig? Wohl kaum. Aber auf diversen Partys und in den meisten Clubs gibt es nun mal immer wieder diese Trend-Wellen, die man (Hallo Gruppenzwang!) wenigstens mal ausprobieren muss, um mitzureden. Nun wurde vor einiger Zeit wieder so ein Getränk auf den Markt geworfen, eine ominöse „Schwarze Dose“. Ein Energy-Drink, vergleichbar mit dem marktbeherrschenden roten Stier, den Teenager so gerne in Großraum-Dissen auf dem Land konsumieren. Nur schicker verpackt. Naja. Aber ich bin ja neugierig und möchte immer alles wenigstens mal probieren.

Erster Akt:
Nun war ich also dieses Wochenende auf einer seeehr angesagten Privat-Party in einem dieser neiderregenden eleganten Neubau-Lofts, es wimmelte nur so von Promis und schönen Menschen und einer der Barkeeper hatte es auf mich abgesehen – vielmehr auf meine felsenfeste Überzeugung, dass ich Energy-Drinks nicht mag. „Die schmecken nämlich so irre künstlich-süß nach Gummibärchen“, sage ich noch „und außerdem ist Stier-Pipi drin. Nein danke.“
Der Barkeeper lacht mich an – oder vielmehr herzhaft aus – und drückt mir ein Glas quietsch-roter Flüssigkeit mit Eiswürfeln drin in die Hand. „So. Probieren“, sagt er. Ich gucke um mich und da der Großteil der Gäste ähnliche Gläser in den Händen hält, viele davon halb leer, schließe ich einen gezielten Mordversuch erstmal aus. Todesmutig runter mit dem Zeug. Zwei-, dreimal nachschmecken – und „Aaaah“ sagt der Barkeeper unverschämt siegessicher grinsend. „Sieht so aus, als ob es schmeckt.“ Und was soll ich sagen, der Typ hatte Recht. Ein Energy-Drink, der fruchtig-köstlich schmeckt, sehr erfrischend und ohne den typischen Chemiekeulen-Nachgeschmack der Mitbewerber. Ich bin begeistert und teste mich den Rest der Nacht durch mehrere Gläser, pur on the Rocks (und ich meine auf Eis), mit Vodka gemixt und als Saftschorle. Alles köstlich. Und merke im Laufe der Nacht, dass erstens der Energy-Faktor wirklich kickt, denn irgendwie Scharze Dose, Quelle: http://www.nitesite.infowerde ich nicht müde, sondern fühle mich pudelwohl. Und zweitens scheine ich meiner Zeit hinterherzuhinken, denn ich beobachte den ständigen Strom der Gäste, die wie selbstverständlich sich ihre Schwarze-Dose-Drinks an der Bar abholen. Habe ich einen Trend verpasst? „Neee“, antwortet mir der Barkeeper, als ich mein Glas noch einmal auffüllen lasse (wer muss schon schlafen?!), „mit irgend’nem Trend hat das nichts mehr zu tun. Das Ding ist längst etabliert, das trinken doch alle!“

Zweiter Akt:
Als seriöser Journalist setze ich mich am nächsten Tag (irgendwann bin ich dann doch schlafen gegangen) zuhause an den Schreibtisch und recherchiere drauf los, was es mit dieser „Schwarzen Dose“ denn nun auf sich hat. Und ich staune. Die kleine schwarze Dose, made in Germany, wird nicht nur auf allen wichtigen Partys des Landes ausgeschenkt, vom elitären „Tribute to Bambi“ bis in die Münchner Promiwatch-Zentrale „P1“, sondern hat sogar schon einen Spitznamen: „Red Bull für Reiche“. Hihihi.
Hauptinhaltsstoff ist die brasilianische Acai-Frucht und nicht wie von mir befürchtet Stier-Pipi (Ihr wisst schon, Ta-urin). Der Saft der Beeren enthält ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken sollen und einen 7mal höheren Energiegehalt haben als Milch. Außerdem wirkt die Acai-Beere antioxidativ gegen Freie Radikale. Der Beauty-Redakteur in mir ist begeistert. Laut Hersteller soll der Körper mittels „Isomaltuose“ (ein in der Natur vorkommender Zucker) über längere Zeit mehr Energie erhalten – das können Fotos von mir auf der Tanzfläche übrigens belegen. Der Claim des Herstellers „Der Tag hat 28 Stunden“ ist daher nicht ganz so unsinnig, wie er erstmal klingt. Das Design der Dose ziert der „Calidris Canutus“ (what?), der Marathon-Flieger unter den Zugvögeln, der ohne zu landen über 5.000 Kilometer zurücklegen kann. Sehr elegant (im Gegensatz zu meinen Tanzfotos. Selber schuld, wer kann schon zu den „Black Eyed Peas“ elegant tanzen? Ich jedenfalls nicht).

Epilog:
Zum Schluss das Beste: Der „Red Bull Für Reiche“ (noch mal: hihihi) ist gar nicht wirklich so teuer. 9 Dosen kosten 20 Euro. Sooo reich muss man also wirklich nicht sein, um den „köstlichsten Energy-Drink“ der Welt zu trinken (noch so ein Spitzname, der im Internet kursiert). Und für alle Damen sei noch erwähnt, dass es auch eine stylishe Lady-Variante gibt, zuckerfrei und genauso anregend – die „Weiße Dose“. Ich habe mir jedenfalls ein paar von den Luxus-Drinks online bestellt, die gibt es nämlich nicht nur in Szene-Clubs und auf Promi-Partys, sondern man kann sie sich auch nach Hause liefern lassen: www.schwarzedose.de.

Die nächste Party-Nacht kann kommen!

Euer Constantin Herrmann

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