„Wenn einer eine Reise tut…“

„Wenn einer eine Reise tut…“
Dann schenkt er uns eines der schönsten Parfums der Saison.
Das neue „Al Oudh“ von L’Artisan Parfumeur

Es war vor über 500 Jahren, am 8. Juli 1497, als der berühmte portugiesische Seefahrer Vasco da Gama von Lissabon aus mit einer Flotte von vier mächtigen Segelschiffen in See stach. Sein Ziel: das geheimnisvolle und weit entfernte Indien. Die Reise sollte fast zwei Jahre dauern, seinen Bruder und unzählige Matrosen das Leben kosten, aber am Ende erreichte der völlig erschöpfte und ausgemergelte da Gama wieder sein Heimatland. An Bord: Gewürze, so wertvoll wie Gold. Pfeffer, Nelken, Zimt, Weihrauch – der Zauber der arabischen Welt. Denn Vasco da Gama war gelungen, woran der Spanier Christoph Columbus fünf Jahre zuvor gescheitert war – eine „Gewürzstraße“ auf dem Seeweg zu entdecken. Für die nächsten 100 Jahre stieg Portugal dank dieser Route auf zu einer der reichsten und mächtigsten Handelsnationen der Welt. Doch noch heute, 2009, gibt es unter all diesen Gewürzen, Essenzen und Ölen, einige wenige, die unglaublich kostbar sind, und in Europa so selten, dass wir sie kaum kennen. Allein ihr Geruch verzaubert uns, entführt unsere Sinne in eine andere Welt. Lässt uns träumen von einer Welt, in der Flaschengeister, fliegende Teppiche und goldene Paläste vielleicht wirklich existieren.
Und es gibt immer noch Abenteurer, Helden, die die Welt bereisen und diese fernen Orte kennenlernen möchten. Einer dieser Entdecker ist  Bertrand Duchaufour, Parfumeur des französischen Dufthauses „L’Artisan Parfumeur“. Und er bringt uns immer wieder die schönsten Essenzen und Duftstoffe mit von seinen Reisen, um die Erlebnisse und Eindrücke seiner Reisen nachzuerzählen.

Die wundervollen Abenteuer des Monsieur Duchaufour

Eine Nase (also ein Parfumeur) erlebt die Welt anders als die Augen (wir Normalsterblichen), verlinkt Sinneseindrücke miteinander und ist in der Lage, Momente und Erlebnisse über Gerüche wiederzugeben. Und Bertrand Duchaufour – der schon großartige Parfums wie Christian Lacroixs „Bazar“, Laliques „Flora Bella“ oder Penhaligon’s „Amaranthine“ geschaffen hat – ist ein wandelndes Dufttagebuch. Er bereist die ganze Welt und bringt uns, wie Vasco da Gama seinerzeit, allerhand Kostbarkeiten aus den entferntesten Orten des Globus mit. Mittles dieser Souvenire komponiert er Düfte, die vor unserem geistigen Auge die schönsten Momente und Bilder der fremden Welten auferstehen lassen.  Für „L’Artisan Parfumeur“ ist so eine ganz besondere, köstliche Travel-Kollektion entstanden, deren Inspiration der unerschrockene Reisende Duchaufour im Laufe seines Lebens gesammelt hat, zum Beispiel:

Havana Vanille:
30 Jahre nach der Lancierung des „Vanilia“ ein weiterer, toller Vanille-Duft, als feminine Hommage an die kubanische Hauptstadt, mit ihren feurigen Salsa-Rythmen, karibischer Lebenslust und kolonialer Schönheit.

Timbuktu:
Eine sagenumwobene Oasenstadt im westafrikanischen Mali, die uralten Überlieferungen zufolge von unglaublichem Reichtum und unfassbarer Schönheit gewesen sein soll. Als Parfum eine nicht ganz unkomplizierte Melange aus Mango, Pfeffer, Myrrhe und geräuchertem Papyrus  – wild und ursprünglich wie der afrikanische Kontinent selbst, und mit Sicherheit ein aufregender, mehr als riechenswerter Unisex-Duft fernab jeden Mainstreams.

Dzongkha:
Das geheimnisvolle Bhutan im Himalaya (Dzongkha ist hier die Amtssprache) duftet in Duchafours Interpretation nach Pfingstrose, Litschi, Chai-Tee und Kardamom. Ein fast magischer Duft, der – auch wenn man noch nie in einem der buddhistischen Kloster hoch über dem Dach der Welt war –  einen die Schönheit des wilden Hochgebirgslandes ahnen lässt.

Dabei steht für L’Artisan Parfumeur immer Perfektion im Vordergrund, wie es der Name schon sagt. Denn „Artisan“ bedeutet nichts anderes, als „Handwerker“. 1976 von Jean-François Laporte gegründet, hat sich die französische Nischen-Marke vor allem dieser einen, noblen Maxime verpflichtet: Mit traditioneller Parfumeurskunst neue olfaktorische Wege zu beschreiten.

Und nun reiht sich ein neues Mitglied in diese liebevolle Familie ein:

„Eine Reise ist wie ein Trunk aus der Quelle des Lebens“
(Friedrich Hebbel)
Das neue „Al Oudh“ von L’Artisan Parfumeur

„Al Oudh“ bedeutet DAS Oud. Nicht mehr und nicht weniger. Zur Erklärung des Namens muss man einen Blick auf die Duftstoff-Trends des Marktes werfen. Denn hier boomt momentan das Geschäft mit dem „Oud“, dem mysteriösen Adlerholz. Ob Bond No. 9, Tom Ford, Micallef oder Comme des Garçons – nahezu alle großen Duftmarken haben das Edelholz mittlerweile für sich entdeckt. Denn das rauchige Holz des Aquilaria-Baumes ist zwar unglaublich teuer (ein Kilo kostet über 60.000 Euro), als Parfum-Stoff aber eben auch unglaublich betörend. Wie ein tanzender Derwisch wirkt es fast hypnotisch-meditativ und erzählt jedem, der es riecht Geschichten aus einer anderen, mystischen Welt. So überrascht es eigentlich nicht, dass Bertrand Duchaufour das kostbare Holz als Basis seiner neuesten Kreation verwendet, um von seinen Reisen durch das Morgenland zu erzählen. Von langen, mühseligen Karawanen, die auf dem Rücken von Kamelen Gewürze durch mächtige Wüsten und sengende Hitze transportieren. Von Spaziergängen durch die schmalen, verwinkelten Gassen eines Bazares, wo es duftet und klingt. Von den goldenen Kuppeln der Moscheen, die sich über die Dächer der Städte erheben und im Licht der untergehenden Sonne rötlich funkeln, während der Muezzin zum Abendgebet ruft. Al Oudh darf sich so nennen, weil es die Magie des seltenen Holzes in absoluter Perfektion und Reinheit wiedergibt. Denn Oud mit seinem harzig-rauchigen Duft wird leider in vielen Kompositionen überladen, kann seine Wirkung nicht voll entfalten, oder noch schlimmer: wird synthetisch nachgeahmt (wie in Yves Saint Laurents „M7“).

Bei L’Artisan Parfumeur stimmt aber (wieder einmal) wirklich alles. Die leicht ledrige, holzige Kreation entfaltet in der Kopfnote eine Symbiose aus exotischen Früchten (Dattel) und Gewürzen (Kardamom, Kreuzkümmel), gefolgt von dezent-blumigen Anklängen und  einem weichen Bett aus Moschus. Erst in der Basisnote kommen dann die Holznoten zum Tragen, allen voran natürlich das Oud, kunstvoll und filigran arrangiert mit Sandelholz und Zeder. Man meint fast, in die längst vergangenen Tage der Gewürzstraße zurückversetzt zu sein. Aber keine Sorge: Das für westliche Kunden manchmal etwas zu üppige Oud bleibt stets zurückhaltend, doch wahrnehmbar. Es dominiert den Duft, ohne aufdringlich zu werden, hält sich eher schüchtern im Hintergrund – und doch schenkt es dem Eau de Parfum den unverwechselbaren magischen Moment, den nun mal nur echtes Oud zaubern kann. Für mich ganz klar der schönste Oud-Duft auf dem Markt. Und für alle, die nicht die Gelegenheit haben, wie Vasco da Gama oder Bertrand Duchaufour die Gewürzstraße zu bereisen, die köstlichste Möglichkeit, die Magie des Orients zu sich nach Hause zu holen.

Also, viel Spaß beim Schnuppern und Träumen!

Euer Constantin Herrmann

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